Kamis, 19 Juli 2018

PDF kostenlos Selbst das Heimweh war heimatlos: Bericht eines jüdischen Emigranten, 1938-1945

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Pressestimmen

Dieses außerordentliche Manuskript, geschrieben im Untergrund von einem Freund von Stefan Zweig, ruft die Realitäten des Holocaust und der Besetzung durch die Nazis noch lebhafter hervor als nahezu alles, was ich bisher gelesen habe. (Jonathan Coe)

Über den Autor und weitere Mitwirkende

Moriz ScheyerMoriz Scheyer (1886–1949) war ein rumänischstämmiger jüdischer Schriftsteller und Journalist, der in Wien aufwuchs. Seit 1914 arbeitete er als Literatur- und Theaterkritiker für die große österreichische Tageszeitung «Neues Wiener Tagblatt». Zu seinen Freunden in Wien zählten Stefan Zweig, Gustav Mahler und Bruno Walter. Scheyer veröffentlichte zahlreiche Bücher. 1938 emigrierte er nach Frankreich, wo er bis zu seinem Tod lebte.

Produktinformation

Gebundene Ausgabe: 384 Seiten

Verlag: Rowohlt Buchverlag; Auflage: 1. (22. September 2017)

Sprache: Deutsch

ISBN-10: 349806441X

ISBN-13: 978-3498064419

Originaltitel: Asylum: A Survivor's Flight from Nazi-Occupied Vienna

Größe und/oder Gewicht:

13,4 x 3,2 x 21,1 cm

Durchschnittliche Kundenbewertung:

4.6 von 5 Sternen

3 Kundenrezensionen

Amazon Bestseller-Rang:

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Moritz Scheyers Bericht über seine Flucht aus Wien und sein Leben und Leiden in Frankreich während des zweiten Weltkrieges und weiter bis 1949 ist ein sehr beeindruckendes Werk, das man gelesen haben sollte. Es ist ein Leseerlebnis der besonderen Art, das noch lange nachklingt, nachdem die letzte Seite umgeblättert worden ist.„Moritz Scheyer (1886-1949) war ein rumänischstämmiger jüdischer Schriftsteller und Journalist, der in Wien aufwuchs. Seit 1914 arbeitete er als Theater-, Literatur- und Musikkritiker für das „Neue Wiener Tagblatt“. Scheyer vröffentlichte zahlreiche Bücher. Im August 1938 flüchtete er nach Frankreich, wo er 1949 in Belvés (Dordogne) starb.“ So Klappentext.Der Bericht fängt mit der Beschreibung von Wien kurz vor dem „Anschluss“ Österreichs in 1938 an Hitler Deutschland an, fährt mit den Zuständen während dieser Zeit fort, dann folgt Paris, da Scheyer Wien verlassen musste und letztlich Südfrankreich. Diese bedrohliche Atmosphäre in Wien und die der befremdlichen Frivolität und Nonchalance der Pariser Gesellschaft, die breitwillige Geschäftemache mit der neuen Macht während des „Sitzkrieges“, die Versuche, den Unfug schön zu reden, die chaotischen Zustände während der Flucht aus Paris in Richtung Süden uvm. All die Geschehnisse sind so unmittelbar und zum Greifen nah geschildert worden, dass man voll darin versinkt und den Eindruck hat, man wäre selbst dort zusammen mit dem Autor dabei: Man sieht all den Wahnsinn der Nazis, man geht mit Scheyer zusammen in KZ in Südfrankreich und erlebt all das mit, was er in seinen Aufzeichnungen so bildhaft und eindringlich schildert. Scheyer beschreibt auch den sozialen Abstieg, diese rasche Entwicklung der Abwärtsspirale entlang: Da war man ein angesehener Literat und Journalist in Wien, schon muss man fliehen, wird wie ein Unmensch behandelt, als ob man Schlimmes getan hätte, dabei der einzige Grund, dass er Jude war.Die Kapitel sind kurz, was stets dazu verleitet, immer weiter zu lesen und noch ein nächstes und übernächstes Kapitel aufzuschlagen. Da braucht man keine frei erfundenen Thriller. Hier ist alles dabei: Spannung, Horror, Morde uvm, aber auch Familienleben, Familienzusammenhalt, die Güte einiger Menschen trotz allem, etc.Es ist toll geschrieben: gekonnt wie talentiert mit guter Prise schwarzen Humors, denn ohne könnte man all dies nicht ertragen. Blankes Überleben war die erste Priorität. Ach Scheyers scharfsinnige Analysen der Situation, des menschlichen Verhaltens ggü der neuen Macht, sein Blick auf die Politiker in oberen Machtetagen, er hat sie prima aufs Korn genommen, beeindrucken genauso wie seine unter die Haut gehenden Schilderungen der Zustände dieser Jahre.Das Manuskript war lange Zeit verschollen. Erst in 2015 wurde die Kopie im Nachlass von Stiefenkel Scheyers Peter N. Singer entdeckt. „… doch wächst sein Bericht über das dokumentarische Zeugnis hinaus, wird zum Werk eines feinfühligen Literaten…“, sagt der Klappentext. So sehe ich es auch. Es ist ein ganz besonderes Leseerlebnis.Das Nachwort von Peter N. Singer auf etwa 50 Seiten ist auch sehr lesenswert. Singer erzählt die Geschichte Scheyers aus seiner Perspektive. So erfährt man u.a., was nach dem Tod Scheyers passierte und warum sein Werk so lange auf die Veröffentlichung warten musste.Das Buch ist sehr schön gestaltet, perfekt als Geschenk: Festeinband in Dunkelrot, Lesebändchen in Hellgrau, passend zur Grundfarbe des Umschlagblattes. Vorn und hinten gibt es farbige geographische Karte, die Frankreich 1942 mit all den Besatzungs- und anderen Zonen abbildet und die Fluchtroute und den Aufenthaltsort Scheyers gut nachvollziehen lässt. Es gibt auch viele schwarz-weiß Fotos, die Scheyer, seine Frau, andere Personen, die im Manuskript auftauchen, abbilden und so das Ganze noch nähr erleben lassen.Fazit: Ein tolles, sehr lesenswertes Werk! 5 Sterne!

Der jüdische Schriftsteller Moritz Scheyer hat dieses Buch in einem Franziskanerinnenkloster in der Dordogne geschrieben, während er sich dort mit seiner Frau versteckt hält. Das Buch will nichts anderes sein als Zeugenschaft eines jüdischen Emigranten. Was ihm am Herzen lag, psychische Greuel, Foltergeist an den Juden im zweiten Weltkrieg. Er fühlte sich in dem Kloster endlich in Sicherheit und bringt diese Erinnerungen zu Papier. Nah am Geschehen schreibt er über seine geliebte Stadt Wien, was ihm 1938 wiederfahren ist. Über seine Ankunft in Paris und über seine Flucht durch das besetzte Frankreich.Das Manuskript Scheyers, der 1949 starb, geriet nach dem Krieg in Vergessenheit. Erst sein Stiefenkel, der in London lebt, entdeckte 2015 das Manuskript im Familiennachlass. Nun erreicht es endlich die Nachwelt und bereichert uns mit einem bewegenden Zeugnis des Flüchtlingsdaseins in Zeiten von Krieg und Vertreibung. Es ist das Werk eines Literaten, der die Frage stellt, "Wieso war dies alles möglich?"Es ist ein sehr feinfühliges Buch, daß Tatsachen enthält die man kaum glauben kann. Ich sage, "Sehr zu empfehlen."Erschienen im Rowohlt Verlag

Bericht eines jüdischen Emigranten. Nicht nur wegen seiner äußerst wichtigen Message ist Selbst das Heimweh war heimatlos ein wertvolles Buch und sollte gelesen werden. Die Flucht vor den Nationalsozialisten und die Gefangenschaft unter selbigen, ist Hauptbestandteil des Buches. Das Besondere ist wohl, dass es sich um das Manuskript des Autors Moriz Scheyer handelt. Dieser starb 1949. Das Erzählte wird somit aus erster Hand wiedergegeben und so wirkt es äußerst emotional und authentisch. An dieser Stelle möchte ich nicht unerwähnt lassen, wie sehr mich diese Erzählungen aufgewühlt und beeinflusst haben.KlappentextWien 1938. Moriz Scheyer (1186 – 1949) ist ein bekannter Feuilletonist und beliebter Schriftsteller, fest eingebunden, in das engmaschige Netz der Wiener Kulturszene, befreundet mit Stefan Zweig und Joseph Roth. Nun zwingt ihn der „Anschluss“ in die Emigration, über die Schweiz flieht er vor den Nationalsozialisten nach Frankreich, nicht ahnend, dass er dort nicht überall mit offenen Armen empfangen wird. Vor ihm liegen Jahre der ständigen Unsicherheit und akuten Bedrohung, bis er schließlich im November 1942 Zuflucht in einem Kloster in Südfrankreich findet und seine Erfahrungen zu Papier bringt.Geschrieben hat Scheyer das Manuskript zum Buch in einem Franziskanerinnen-Kloster in der Dordogne. Zu dieser Zeit hat er sich mit seiner Frau dort vor den Nationalsozialisten versteckt. Das Manuskript geriet lange Zeit in Vergessenheit, bis es 2015 von seinem Stiefenkel in London im Familiennachlass entdeckt wurde.Obwohl ich bereits vieles über die NS-Zeit gelesen habe, erfährt man immer wieder neue, erschreckende Erkenntnisse. Scheyer schreibt sensibel und aufklärend und schildert erschreckende Geschehnisse. Kaum eine Seite ließ mich kalt und vieles wühlte mich schon beim Lesen so sehr auf, sodass ich mir für das Buch viel Zeit nehmen musste.Ein bewegendes Zeugnis dieser grauenvollen Zeit im Nationalsozialismus. Sehr authentisch, ehrlich und beklemmend, erzählt der Zeitzeuge Scheyer, was er erlebt hat. Einzig wirkten mir manche Textpassagen etwas engstirnig, was mich beim Lesen aber nur zu einem kleinen Teil beeinflusste und sicherlich auch meiner Unwissenheit zuzuschreiben ist. Schließlich muss man verstehen, dass Frankreich, insbesondere Paris, aufgrund der fürchterlichen Erfahrungen, dem Autor nicht in bester Erinnerung blieben. Nach dem Lesen blieb ich etwas sprachlos, wütend und traurig zurück. Ich bin sehr froh, dass dieses Manuskript die Menschen heute mit Wissen und der Wahrheit bereichert.Erschienen beim Rowohlt-Verlag.

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